Ziele & Angebote




Grundsätzliche Ziele

Das Therapeutisch Betreute Einzelwohnen hat zum Ziel, Benachteiligungen zu vermeiden und die Selbstbestimmung sowie eine gleichberechtigte Teilhabe am Leben in der Gesellschaft für seelisch behinderte Menschen auch im Alter zu fördern. Neben der Krankheitsbewältigung werden wieder eigene Ziele und Perspektiven für die Lebensplanung entwickelt.


  • Aufrechterhaltung des individuellen und selbstbestimmten Wohnens so lange wie möglich durch: Schutz der Privatsphäre, Vertrautheit der Umgebung, Übersichtlichkeit des Wohnens
  • Mobilisierung der vorhandenen Fähigkeiten und Strategien für die Lebensbewältigung
  • Installierung von sinnvollen Hilfen als Ausgleich für verlorengegangene Fähigkeiten
  • Vermeidung bzw. Überwindung bereits vorhandener Hospitalismuserscheinungen durch präventive bzw. rehabilitierende Maßnahmen
  • Befähigung von Partnern, Freunden, Bekannten und Nachbarn, mit dem Betroffenen umzugehen






Einzelziele

  • Befähigung der Menschen mit seelischer Behinderung, Akzeptanz und Verständnis für die eigene Krankheit zu gewinnen und sowohl durch die Förderung von sozialer Interaktion als auch durch Wieder- und Neuentdeckung persönlicher Ressourcen ihr Leben möglichst selbstbestimmt, selbstständig und eigenverantwortlich zu gestalten
  • Ermutigung, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und zu formulieren
  • Stärkung und Motivierung in dem Bemühen, möglichst viel Verantwortung für die eigene Person zu übernehmen, aber auch regionale Angebote, Möglichkeiten der Nachbarschaftshilfe und die Bedingungen der Infrastruktur zu nutzen: Kompensation verloren gegangener Fähigkeiten durch örtliche Hilfen und, soweit möglich, auch durch nachbarschaftliche und verwandtschaftliche Unterstützung
  • Bewältigung eventuell auftretender Krisen, die durch veränderte Lebensbedingungen, Probleme der Anpassung u.a.m. bedingt sein können, mit Hilfe, Begleitung und Unterstützung, unter Vermeidung stationärer Aufenthalte in Kliniken
  • Einbeziehung der Angehörigen der seelisch behinderten Menschen durch Beratung und Unterstützung in ihrem Umgang mit ihnen
  • Unterstützung und Hilfe bei arbeitsfördernden Maßnahmen




Leistungsangebot für unsere KlientInnen



Lebensbereiche Selbstversorgung und Wohnen



  • Beratung und Betreuung bei der Gestaltung des täglichen Lebens und der Erfüllung der damit verbundenen Aktivitäten
  • Hilfestellung beim Erkennen und Ausformulieren eigener Bedürfnisse
  • Mithilfe bei der Tagesstrukturierung (Orientierungshilfen schaffen), Erarbeiten eines Tages- und Wochenplans
  • Unterstützung bei der Erhaltung oder Erreichung eines individuellen Tag- und Nachtrhythmusses
  • Beratung, Planung und Motivierung zur Umsetzung täglich oder in anderen Zeitabständen wiederkehrender Aufgaben (u. a. Nahrungsmittelkauf; Planung der Mahlzeiten für die Woche, Vornahme der notwendigen Körperhygiene, Planung der Ausgaben)
  • Begleitung zu ÄrztInnen, zu Ämtern, Behörden und Einrichtungen, wobei angestrebt wird, einen möglichst hohen Grad der Selbständigkeit der KlientInnen auch in diesem Bereich zu erreichen
  • Hilfestellung für die KlientInnen, um eine selbstständige Medikamenteneinnahme zum festgelegten Zeitpunkt zu erreichen


Lebensbereiche Tages-, Freizeit- und Kontaktgestaltung


  • Förderung einer eigenständigen Freizeitgestaltung
  • Motivierung und Unterstützung in der Kontaktanbahnung, z. B. zu Familienmitgliedern, zu (ehemaligen) FreundInnen und Bekannten, um so Vereinsamung zu verringern und zu vermeiden
  • soziale Aktivierung durch Unterstützung und Hilfe bei der Erschließung des nachbarschaftlichen Umfeldes und bei der Nutzung von Hilfen, die durch soziale Einrichtungen gegeben werden
  • Unterstützung beim Heraussuchen und Finden kultureller Einrichtungen sowie geeigneter Medien (Zeitschriften und Zeitungen, Radio- und Fernsehsendungen, Kino und Theater)
  • Förderung der Teilnahme am gesellschaftlichen Leben (Interessengemeinschaften, Vereine, politische Parteien und Nachfolgeeinrichtungen, gesellschaftliches Leben im Kiez, Hobbies zusammen mit anderen ausüben, Teilnahme an Aktionsgruppen u.a.m.)



Lebensbereich Förderung von Arbeit und Beschäftigung


  • Unterstützung und Motivierung bei der Job- bzw. Arbeitsplatzsuche, wenn es der Wunsch des/ der KlientIn ist; Begleitung zu Gesprächen im Jobcenter
  • Hilfe und Unterstützung bei der Eingliederung in das Arbeitsleben, bei der Arbeitsplatzerhaltung, auch an beschützten Arbeits- und Zuverdienstplätzen
  • Begleitung und Förderung von Sinn stiftenden Tätigkeiten ohne arbeitsvertragliche Vereinbarung
  • Begleitung und Unterstützung zu Beschäftigungs- und Arbeitstherapie, Motivierung und Begleitung bei Arbeitserprobung und Arbeitstraining


Leistungen im Zusammenhang mit den Beeinträchtigungen aufgrund der psychischen Erkrankung

  • Förderung des bewussten Umgangs mit den krankheitsbedingten Beeinträchtigungen und Störungen in den Bereichen der Wahrnehmung, der emotionalen und kognitiven Verarbeitung sowie der psychischen und physischen Leistungsfähigkeit und Stabilität
  • Unterstützung und Begleitung des Prozesses der Krankheitseinsicht und -bearbeitung zur Erreichung einer psychischen und körperlichen Stabilisierung
  • Verhinderung von Krisen im Vorfeld, soweit Anzeichen herannahender Krisen deutlich sichtbar werden (einschließlich des Verweises auf Krisenintervention durch Facheinrichtungen)
  • Krisenintervention durch individuelle Beachtung der Aspekte „Krisenanlass" (Lebensveränderungskrise oder traumatische Krise) und „subjektive Bedeutung der Krise" (Einfluss der aktuellen Lebenslage und biographischer Einflussfaktoren)



Betreuungszeiten

Die KlientInnen- Betreuung durch die BezugsbetreuerInnen findet montags – freitags in der Regel in der Zeit von 8–16 Uhr statt. Die genannten Betreuungszeiten werden bedarfsbezogen flexibel gestaltet.



Erreichbarkeit von Ansprechpartnern in der Beratungsstelle

Das Büro ist geöffnet nach vorheriger Terminabsprache, eine telefonische Erreichbarkeit besteht montags – freitags von 8 – 17 Uhr.


Personelle Ausstattung

Derzeitig werden unsere KlientInnen durch ein multiprofessionelles Betreuerteam begleitet:

  • 1 Diplomsozialarbeiterin
  • 1 Ergotherapeut
  • 3 Altenpflege- Fachkräfte sichern die Leistungserbringung ab.
  • Im Team finden sich weitere fachliche Kompetenzen wie: Pädagogik, Kunsttherapie
  • Die Einstellung zwei weiterer Fachkräfte ist vorgesehen.

Unter Berücksichtigung des AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz) wird bei der Einstellung neuer MitarbeiterInnen auf die paritätische Besetzung der Geschlechter geachtet.


Ausdrücklich angestrebt wird die Einstellung von Fachkräften mit Migrationshintergrund und entsprechenden sprachlichen/ kulturellen Kompetenzen.